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SONREÍR. Eine Drecksarbeit (2017)

"Zunehmend emigrieren Frauen vom globalen Süden, um in reicheren Ländern bezahlte Care-Arbeit zu leisten und mit ihrem Verdienst die Lebensbedingungen ihrer Familien zu verbessern. Ihre eigenen Care-Pflichten werden von anderen Frauen übernommen, so dass Sorgeketten aus Beziehungen zwischen Care-Arbeiterinnen im globalen Norden und Care-Arbeiterinnen im globalen Süden entstehen."

(Hochschild, Arlie Rusell 2001, Globale Betreuungsketten und emotionaler Mehrwert)

Eine performative, biographische und wissenschaftliche Inszenierung zum Thema migrantische Care-Arbeit von lateinamerikanischen Frauen, die in Deutschland in der Reinigungs-und Pflegearbeit tätig sind und über die damit verbundene transnationale Sorgeketten.
 

Die Inszenierung bearbeiter einersteits biographisches Material von lateinamerikanischen Migrantinnen, die in Deutschland in der Care-Arbeit (als Reinigungs- oder Pflegekräfte) tätig sind und anderseits, die damit verbundene Entstehung von transnationalen Sorgeketten. Mit diesem Material sich verbundet Texte zum Thema Care Ökonomie, Care Revolution und feministische post-koloniale Diskurse.

Der Sorgekettenbegriff ist eine Metapher, welche die Verschiebung sozio-emotionaler Ressourcen von den Ländern des globalen Südens hin zu den Ländern des globalen Nordens verdeutlicht. Die Gesellschaften des Nordens decken ihren Bedarf an Care und sichern ihre Reproduktion, indem sie das Care-Kapital des Südens aneignen. Die Sorgeketten spiegeln auf diese Art und Weise ein koloniales Verhältnis wider, in dem, anstelle von Rohstoffen ein soziales Gut, nämlich emotionale Arbeit, von den Ländern des globalen Nordens (billig) angeeignet wird (Widding Isaksen, Sambasivan, Hochschild, Ehrenreich, u.a.). Die entwickelten Länder akkumulieren ein Care Surplus, während die weniger entwickelten ein Care Drain und damit eine verschärfte Care-Krise erfahren.

Das Phänomen dieser transnationaler Sorgeketten und die damit verbundene Entstehung von Machthierarchien (und die intersektionale Analyse davon) soll in der Gruppe reflektiert, gespielt, gespiegelt und in Spannung gesetzt durch Körperlichkeit, Objekte und Materialien.

TEAM :

 

Ideen und Projektleitung : Laia Ribera

Von und mit : Raquel Navarrete, Omy Díaz, Laura Mosqueira, Lourdes Micolta und Clara Inés Lopez

Figurentheaterkonzept und Spiel : Rafi Martin

Graphik Design : Thais Ribeiro Jibaja

AUFFÜHRUNGEN :

24/25. 06.2017, Universität der Künste, Berlin

08.10.2017, Fieber Festival, Berlin

Eine Produktion der Univesität der Kunst (Udk) Berlin, Master Theater Pädagogik.

Gefördet durch die Unterstützung von Studentenwerk Stuttgart, Interflugs, Asta HMDK, Asta Universität Potsdam, Master Theaterpädagogik Udk Berlin, Frauenreferat Udk Berlin, Fachschaft Darstellende Kunst Udk, Asta Technik Universität.

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